Genussorte im Regierungsbezirk Unterfranken
ABTSWIND
Im Aufwind durch Kräuter und Öl
Dieser unterfränkische Genussort ist schön, gediegen und behaglich, der Steigerwald-Wein mundet und die Fassaden der Sandsteinhäuser fallen ins Auge. Doch zwei besondere Erfolgsprodukte, die aus der Natur um Abtswind herum gewonnen werden, machen den Ort unverwechselbar
Der Erste Weltkrieg lag ein Jahr zurück, als Christoph Mix in Abtswind die Firma „Kräuter-Mix“ gründete. Er pflanzte im großen Stil Pfefferminze und Baldrian, verarbeitete die Kräuter und verschickte sie an Apotheken. Inzwischen leitet die dritte Generation den Betrieb – und 370 Mitarbeiter erwirtschafteten 2017 einen Umsatz von 125 Millionen Euro.
Mix hatte den richtigen Ort für seine Kräuterproduktion gewählt, denn der westliche Steigerwald rund um Abtswind ist nicht nur eine ideale Region für den Weinanbau – mit ihrem milden Klima und ihren Gipskeuperböden verleiht sie dem Wein eine mineralisch-würzige Note und eine herbe Frische. Sie eignet sich auch bestens für den Anbau von Kräutern und Heilpflanzen.
Kulinarischer Genuss wird in Abtswind nicht nur mit Kräutern und Wein, sondern auch mit Traubenkernen verbunden. Aus diesen geschmackvollen Überbleibseln werden hier schmackhafte Speiseöle gewonnen. Mitten im Ortskern ist im denkmalgeschützten Anwesen der Familie Schwanfelder eine moderne Produktionsstätte für Ölkernprodukte entstanden.
Weiträumig betrachtet liegt Abtswind mit seinen rund 800 Einwohnern zwischen Würzburg und Nürnberg und ist über die Autobahn A 3 zu erreichen. Der Markt ist Teil des westlichen Steigerwaldes und befindet sich im unterfränkischen Landkreis Kitzingen am Fuße des Friedrichsbergs.
Schmackhaftes Speiseöl wird von der Familie Schwanfelder in Abtswind aus den Kernen der Weintraube produziert. Es ist ein Produkt, das im Frankenland einzigartig ist. Das Verfahren ist recht aufwendig: Für einen Liter Traubenkernöl benötigt man die Trester von etwa 2.000 Litern Wein. Das Traubenkernöl wird nicht nur verkauft, es verfeinert auch so manche fränkische Spezialitäten im familieneigenen Restaurant „Zur Ölmühle“. Hier gibt es auch Weine aus eigenem Anbau und von anderen namhaften Winzern.
Norbert Kaulfuss war früher im Außendienst in aller Welt unterwegs. Von seinen Reisen hat er viele Exponate mitgebracht – Grundstock für sein Kräuter-Tee-Gewürz-Museum Kaulfuss, das er mit Ehefrau Claudia aufgebaut hat. Unzählige Teepackungen lassen sich an den Wänden bestaunen und der Besucher erfährt alles über Basilikum, Koriander und Co.