Nürnberg, 90402–90491
Nürnberg ist weltbekannt für sein mittelalterliches Stadtbild. Die Kaiserburg thront stolz über der Stadt und der Weg zu ihr führt über kopfsteingepflasterte Sträßchen und Gässchen vorbei an prächtigen Patrizierhäusern, denen man noch heute ansieht, dass ihre Erbauer im Wohlstand lebten. Auch am berühmten Albrecht-Dürer-Haus kommen Sie auf dem Weg zur Burg vorbei. Komplett umgeben von einer historischen Stadtmauer mit Toren u. Türmchen wandelt man spürbar auf den Pfaden des Mittelalters. Doch Nürnberg als die zweitgrößte Stadt Bayerns hat auch jede Menge „Moderne“ zu bieten, wie beispielsweise das Neue Museum.
Ein Grund für die wirtschaftliche Blüte der Stadt Nürnberg während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit waren der Fleiß und der Erfindungsreichtum seiner Handwerker, darunter auch das Metzger- und Bäcker-Handwerk. Diese hatten schon sehr bald Zugang zu exotischen Gewürzen, denn Nürnberg lag an internationalen Handelsstraßen. Mit diesen Rohstoffen experimentierten sie und entwickelten neue Rezepturen. Äußerst schmackhafte Ergebnisse, die Sie noch heute genießen können, sind unter anderem die Nürnberger Lebkuchen und die Nürnberger Bratwürste. Nur spezialisierte Schweinemetzger durften damals die Bratwurst herstellen und mussten sie täglich den Geschworenen Metzgern und dem Wurstbeschauer vorlegen. Bis heute werden die Nürnberger Bratwürste noch immer von Hand gefüllt. Als Ausgangsmaterial darf nur grob entfettetes Schweinefleisch verwendet werden. Neben der mittelgroben Körnung ist ein weiteres Merkmal, dass die Nürnberger Bratwürste ausschließlich im Schafsaitling abgedreht abgefüllt werden. Vor allem aber überzeugen sie durch ihre typische Majoran-Würzung. Majorian ist neben Salz und Pfeffer ein Grundgewürz der Nürnberger Bratwürst. Dem Metzger selbst überlassen ist die Zugabe von Piment, Narzissenblüte oder Zitrone.
Wenn Sie durch die Altstadt von Nürnberg bummeln, werden nicht nur Ihre Augen belohnt, sondern auch Ihre Nase: Die urigen Bratwurstküchen und die vielen kleinen Bratwursthütten verströmen den verführerischen Duft von frisch über Buchenholz gegrillten Nürnberger Rostbratwürsten. Die Ortsansässigen betrachten Ihre Bratwürste nicht zwingend nur als Hauptmahlzeit, „Drei im Weckla“, also drei Würste in einem Brötchen, gehen sozusagen immer und werden im Stehen genossen. Ein Halt an einer der Bratwursthütten gehört fast schon zum Stadtbummel dazu und sei auch Ihnen als Besucher unbedingt empfohlen! In den Bratwurstküchen werden die Nürnberger Rostbratwürste nach den goldenen Regeln serviert: Gegrillt über offenem Feuer auf Buchenholz und stilecht serviert auf einem Zinnteller, entweder 6, 8 oder 12 Bratwürste – dem sogenannten Bratwurstkanon. Dazu wird Sauerkraut, Kartoffelsalat und Meerrettich gereicht. Darüber hinaus gibt es aber auch „Zwei Rohe als G’häck-Weckla, „G’häck-Brot“ oder „Eine auf der Gabel“.
Was die Zubereitungsform angeht, experimentiert die Nürnberger Gastronomie inzwischen gern mit der kleinen Wurst, woraus immer neue kreative Rezeptvariationen und Darreichungsformen entstehen wie z.B. Bratwurst-Sushi, Bratwürste im Schlafrock (Blätterteig), Bratwurst-Lauch-Kuchen oder herzhafte Bratwurstsuppe. Eine weitere gelungene Abwechslung ist Salat aus Nürnberger Bratwürsten oder die „Sauren Zipfel“, auch „Blaue Zipfel“ genannt.
Wie die Bratwürste, müssen auch die original Nürnberger Lebkuchen innerhalb der Nürnberger Stadtgrenzen hergestellt werden. Als besonderes Qualitätsmerkmal gilt ein hoher Anteil von Mandel- u. Nusskernen sowie nur eine geringe Zugabe von Mehl oder sogar der völlige Verzicht darauf. Der Lebkuchen gehört weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus zu Weihnachten wie kein anderes Gebäck. Am beliebtesten ist er in seiner Originalrezeption als Elisenlebkuchen, aber auch moderne Erweiterungen verwöhnen mittlerweile den Gaumen. Probieren Sie bei Ihrem Besuch in Nürnberg doch mal Lebkucheneis oder Lebkuchen-Tarte!
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